Hintergründe zum Haider-Mord
Das höchst spannungsgeladene Interview wurde im Jahre 2002 von Star-Reporter Ahmed Mansour geführt.
Das Interview beinhaltet politischen Sprengstoff und ist so nebenbei der Beweis, welche Größe Jörg Haider war und welche Ausmaße sein Einfluß in der arabischen Welt hatte.
Das Interview wurde live ausgestrahlt und transkribiert. Es war in über 100 verschiedenen online-Seiten zu finden. Plötzlich war es verschwunden und nicht einmal der Sender al jazeera konnte sich erklären, wie es zur Löschung der gesamten Links und Verknüpfungen kam.
Da müssen besondere Dienst am Werke gewesen sein, die so etwas technisch und organisatorisch zustande bringen.
Über unsere Anstrengungen ist es uns gelungen, die Transkription dieses Interviews zu bekommen. Auszüge stellen wir Ihnen vorab vor. Das gesamte Interview wird in der nächsten Auflage des Buches von M. Friedman „Der Rabbi, der Mossad und der Mord an Jörg Haider“ abgedruckt werden.
Ahmed Mansour
24/04/2002 |
Europäische Position zur Palästinafrage
Die Haltung der österreichischen Rechten zu den Fortschritten der französischen Rechten bei den Wahlen, Sharons Verbrechen in Palästina und die Verantwortung Europas und Amerikas, die Unterstützung der österreichischen Rechten für arabische Fragen und die antiamerikanische Politik, die Tatsache, daß die europäische Rechten und die Juden sich gegen Muslime und Araber verbünden.
Ahmed Mansour: Friede, Barmherzigkeit und Segen Gottes seien mit Ihnen.
Nach dem Erfolg des Vorsitzenden der französischen Rechten (Jean-Marie Le Pen) bei den Präsidentschaftswahlen, der es ihm ermöglichte, in die für Anfang nächsten Monats geplante zweite Wahlrunde einzutreten, ist Europa in einem großen Schockzustand. Die rechtsliberale Partei Österreichs konnte 1999 30% der Sitze im österreichischen Parlament gewinnen, was ihr die Teilnahme an der Hälfte der Sitze in der gegenwärtigen österreichischen Regierung ermöglichte. Dieser von der Partei erzielte Sieg brachte Europa und die Vereinigten Staaten dazu, sich stark gegen Österreich zu wenden und einige Sanktionen zu verhängen. Sogar Österreich zwang den Parteivorsitzenden Dr. Jörg Haider, seine Präsidentschaft seiner Stellvertreterin Susanna Rice (Riess Passer) zu überlassen, die gleichzeitig Stellvertreterin des österreichischen Bundeskanzlers wurde. An der Spitze der Jüdischen Synode in Österreich sein Besuch bei Oberst Muammar Gaddafi.
Sogar diese Dinge haben Druck auf Österreich ausgeübt, was weder von Europa noch von den Vereinigten Staaten akzeptiert wurde, aber Haider kam immer wieder heraus und versteckte sich wieder, und kam dann mit einer neuen politischen Bombe heraus, und sogar mit diesem Treffen, das ich angekündigt hatte. Seit Tagen wird Al-Jazeera von den österreichischen Medien mit großer Aufmerksamkeit aufgenommen und alle warten auf das, was Dr. Jörg Haider sagen kann.
Ahmed Mansour: Präsident (Chirac) kommentierte, was er erreicht hat (Le Pen): Der Geist des Landes ist heute bedroht, Frankreich ist verwundet und die Harmonie der Einheit der Französischen Republik ist in Gefahr. Glauben Sie, daß Ihre Rechte eine Bedrohung für Europa und seine bestehende Politik darstellen?
Jörg Haider: Und ein Problem: Die französischen Probleme hängen mit der Einwanderung zusammen, und das ist kein Fehler, rechts zu sein. Das Recht kommt auf Deutsch aus der Gerechtigkeit.
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Ahmed Mansour: Jetzt stelle ich Ihnen eine direkte Frage: Streben Sie immer noch die Position des österreichischen Bundeskanzlers oder Bundespräsidenten an, oder der Druck, der Sie gezwungen hat, die Führung der Partei aufzugeben, hat Sie von diesem Ehrgeiz abgelenkt?
- Jörg Haider: Es gibt keinen klaren Grund für mich, auf Druck auf mich oder mein Land zu reagieren, ich bin der Gouverneur der Provinz.
Ahmed Mansour: Welche Einschätzung haben Sie und ich im Fernsehen gesehen – wie viele Politiker gesehen haben, und sicherlich hat Ihre Partei auch die Mittel, um Informationen zu erhalten – über die Verbrechen, die Sharon und die israelische Regierung begangen haben und die von verschiedenen Parteien beschrieben wurden, einschließlich Terry Larson, der dies beschrieb Was in Dschenin als Grausamkeit geschehen ist, die in keiner Weise wahrgenommen werden kann Viele Reporter beschrieben, was in Dschenin geschehen ist, als Kriegsverbrechen. Was sagen Sie zu dem, was er begangen hat. Was Israel in Dschenin gegen die Palästinenser begangen hat?
- Jörg Haider: Ehrlich gesagt, ich sage, was in den Flüchtlingslagern und Lagern passiert ist, sind Kriegsverbrechen im wahrsten Sinne des Wortes, und es gibt keine Entschuldigung oder Rechtfertigung für das, was passiert ist. Durch die Verhängung von Sanktionen gegen Israel sagen wir in Österreich, daß Sharon in Bewegung ist.
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Ahmed Mansour: Dr. Haider, meine Frage an Sie war, daß Europa und die Vereinigten Staaten eine gewisse Verantwortung für das Verbrechen übernehmen sollten, das Sie als Kriegsverbrechen für Palästinenser in Dschenin bezeichnet haben.
- Jörg Haider: Alle Länder, die ich erwähnt habe, sind Mitglieder der Vereinten Nationen, daher denke ich, daß sie die Angelegenheit vor die Vereinten Nationen bringen und diesbezüglich Sanktionen gegen Israel fordern sollten. Der gegenwärtige amerikanische Einwand in der arabischen Welt ist, mehr Druck auf Amerika auszuüben, einen Weg zu finden, um das Problem zwischen dem Irak und Kuwait zu lösen, und Israel klar zu machen, daß Israel einen unabhängigen palästinensischen Staat anerkennen muß.
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Ahmed Mansour: Israel setzt Sie auf die schwarze Liste und hindert Sie daran, nach der Machtübernahme Ihrer Partei nach Israel einzureisen.
- Jörg Haider: Ich kenne die Quelle Ihrer Geschichte und Ihre Geschichte nicht, aber ich habe nicht die Absicht, Israel zu besuchen. Viel mehr, als ich in Israel erreichen kann.
Ahmed Mansour: Wenn Israel Ihnen anbietet, Ihren Namen von der schwarzen Liste zu streichen und Ihnen zu diesem Zeitpunkt eine Einladung zu empfehlen, würden Sie diese Einladung annehmen?
- Jörg Haider: Ich bin ein Mann und ein Mann, der weiß, was er will, es gibt nichts, was mir vorgeworfen werden kann, und es können sogar Sanktionen gegen mich verhängt werden, wenn ich ein anderes Land besuche, und ich bin stolz auf mich selbst und auf meine Würde, und ich habe nicht die große Absicht, dieses Land zu besuchen.
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Ahmed Mansour: Als Freiheitskämpfer fiel Ihr Land von März 1938 bis April 1945 unter die nationalsozialistische Besatzung. Ist der palästinensische Widerstand gegen die israelische Besatzung ein Terrorismus, wie die Vereinigten Staaten ihn beschreiben, oder ein legitimes Recht, sich der Besatzung zu widersetzen?
- Jörg Haider: Ich glaube nicht, daß es eine Meinungsverschiedenheit gibt, daß die Palästinenser unterentwickelte Rechte haben und daß sie diese verfolgen sollten und daß die internationale Gemeinschaft das Recht der Palästinenser auf einen unabhängigen Staat anerkennen muß.
Ahmed Mansour: Ich frage Sie nicht nach dem unabhängigen Staat, sondern nach dem Recht, sich der Besatzung zu widersetzen?
- Jörg Haider: Es besteht kein Zweifel, daß jeder, der in seinem Land militärischen Praktiken ausgesetzt ist, das Recht hat, sich dieser Besetzung mit allen Mitteln zu widersetzen, um seine Rechte zu erlangen.
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Es gab außerdem ein Interview Haiders im algerischen Fernsehen, welches noch deutlicher auf die Probleme im Nahen Osten einging.
Wir werden es finden!
Ich habe im Dezember 1999 ein langes Gespräch mit Jörg geführt (ich war damals zum ersten Mal aus der FPÖ ausgeschlossen).
Hintergrund war, daß Jörg Haider uns das „Kärntner Landeswappen“ für die Verdienste unserer Sängerrunde Klagenfurt-Emmersdorf übergab.
Siehe Foto:
Trotz meines Ausschlusses haben Jörg und ich in sehr freundschaftlicher Stimmung über das großartige Wahlergebnis bei der NR-Wahl gesprochen.
Jörg sinnierte, ob und wie er in die Koalition mit der ÖVP eintreten solle.
Ich gab ihm meine Meinung dazu bekannt und empfahl ihm, keineswegs in diese Koalition einzutreten. Schon gar nicht als Juniorpartner, wo doch die ÖVP bei der Wahl nur den dritten Platz erreichte.
Ich warnte Jörg vor der Doppelzüngigkeit der „Schwarzen“ und vor der beißenden Intelligenz eines Wolfgang Schüssel.
Jörg sprach von „staatpolitischer Verantwortung“ die ich nicht verstehen wollte.
Ich hakte nach und empfahl Jörg, noch ein bis zwei Jahre zuzuwarten. Eine neuerliche Rot-Schwarze Koalition würde bei der Bevölkerung durchfallen und er – Jörg – würde mit der FPÖ zur stärksten Kraft in Ö aufsteigen. Seine unangefochtene Kanzlerschaft wäre nicht mehr zu verhindern.
Das Ergebnis ist bekannt. Jörg ließ sich von seinem Vorsatz nicht abbringen.
Er stand offenbar unter massivem Druck (das al jazeera-Interview belegt dies) und mußte nicht nur diese voreilige Koalition mit den Schwarzen eingehen, sondern noch dazu Susanne Riess Passer den Vortritt zum Vizekanzler-Amt lassen.
Das wahre Desaster folgte dann im September 2002, als in Knittelfeld die FPÖ Selbstzerfleischung betrieb.
Jörg Haider war ein genialer Politiker, leider hat er sich ab und zu auf falsche Pfade begeben, wodurch er erpreßbar wurde.
Karlheinz Klement